«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Aus der Nacht des Tempelschlafs

Dezember 29th, 2020

In einem kleinen Kreis haben wir zusammengefunden, um hinabzusteigen in den Tempel der Orakelweisheit – der Pythia. Es ist Inkubationszeit.
Es tut gut, sich in diesen Rauhnächten Zeit zu nehmen und Raum zu schaffen für die zeitlose Gegenwärtigkeit.  Zu träumen.
Diese Zeit fordert uns, ganz in unsere Urgründe hinabzusteigen mit dem Licht, das wir in die Dunkelheit tragen. Die Umwälzung geht bis auf unseren Grund. Aus meinem Becken sehe und spüre ich glühende Steinbrocken, die sich lösen. Mein Becken wiegt in kreisenden Bewegungen. Diese Bewegung lässt die Steine erglühen und aus der ehemals erbauten Mauer herauslösen. Es geht ums Entmaterialisieren alter errichteter Mauern auch im Kollektiv.
Wenn das Becken – der Kessel unserer Weisheit  – dann frei schwingt, wird es zum flüssigen Gold. Die Cheridwen hilft mitzurühren und schwingt ihre Kelle kräftig. Sie weiss, zuerst müssen wir zurück zum Chaos.

Es ist auch das Herz, das in seiner reinen Kraft schwingen will. Hell leuchtend und sich ausdehnend. Damit wir mit einem reinen Herzen und einem klaren Geist in die neue Zeit hineinschreiten können. Das Zünftige liegt im Ungewissen, doch wenn wir im Vertrauen in der Gegenwärtigkeit bleiben, legt sich die leuchtende Spur von alleine in die Zukunft hinein.
In kleinen und achtsamen Schritten.

Und wenn unser Geist und unser Herz in der gleichen Frequenz schwingen, fliegen die Vögel auf und fliegen davon dem Himmel entgegen.

Dann sind wir der Weg, dann sind wir unsere Wahrheit, dann sind wir Licht. Das sind Worte, die damals Jesus gesprochen hat bei seinem letzten Abendmahl. Doch in dieser Tempelnacht haben sie zu mir gefunden. Es ist zeitlose Weisheit.

Noch bleibe ich in diesem schlummernd träumenden Zustand im Wissen, dass diese Räume so kostbar sind und dass hier etwas am Entstehen ist, was noch seine Zeit braucht. Das ist die Inkubation – das Ausbrüten.

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