«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Die Weisheit der Pappel

Juli 22nd, 2021

«Jeder Baum hat einen Untergrund, eine ursprüngliche Form seiner selbst. In der Erde beherbergt der ehrwürdige Baum einen «verborgenen Baum, gebildet aus lebendigen Wurzeln, die immerzu aus unsichtbaren Wassern trinken. Aus diesen Wurzeln treibt die verborgene Seele des Baums Kraft nach oben, damit seiner wahre, wunderbare , weise Natur über dem Boden zur Entfaltung kommt und gedeiht.»

Aus «Der Tanz der Grossen Göttin» von Clarissa Pinkola Estés

Clarissa Pinkola Estés spricht über das Wesen der Pyramidenpappel.

Eine riesige Pyramidenpappel steht mächtig und in sich ruhend vor mir. Sie zeigt mir ihre faltige und furchige Haut, die mich fasziniert und mit mir spricht. Ich gleite mit meinem Blick den faltigen Geschichten entlang. Sie erzählen mir von ihrem bewegten und verworrenen Beginn. Nach oben hin werden ihre Linien immer gleichmässiger und ruhiger.

So gleite ich gleichzeitig meinen inneren Lebensgeschichten und deren Falten entlang.

Es ist als spiegle mir die Pappel meine eigene Geschichte. Sie spricht versöhnlich zu mir.

Die verworrenen und unruhigen Geschichten, haben sie letztlich zu dem gemacht, was sie jetzt in ihrem weisen Alter ausmacht. Ein lebendiges Flechtwerk ihrer selbst, das vielen Stürmen getrotzt hat, was sie nicht aufgehalten hat, stetig weiter zu wachsen, ihrer Bestimmung entgegen.

Ineinandergewundene Geschichten, die auch von Wunden erzählen. Doch irgendwie waren diese Geschichten eben einfach Geschichten, die auf ihrer Haut geschrieben stehen –  ohne Wertung.

Es ist genau dies, was mich so berührt: wir können Verletzungen in unserer Lebensgeschichte erlebt haben, gleiten mit unserem Blick vom Stamm her hinauf diesen  entlang Furchen hoch, und erkennen unsere eigenen gewundenen Lebensgeschichten darin.

Doch der Baum spricht und sagt, es ist alles gut so. Da ist nichts, was es zu beklagen gibt.
Es war so wie es war. Und hierin spüre ich eine tiefe Weisheit des Baumes, der gerade in diesem Moment so zu mir spricht.

Es gibt nichts zu beklagen, nichts gerade zu stellen. Da passiert Versöhnung mit den eigenen Geschichten und deren Verletzungen. Wie weise die Natur doch ist.
Wie schön doch diese alte Haut ist in ihrer ganzen Würde!
Das Alter birgt hierin eine Schönheit in sich, die unvergleichbar sind!

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Mein zweites Buch ist nun da!

Das vorliegende Buch eröffnet eine Sicht, wie im Unsichtbaren Phänomene des Kollektivs wirken. Es ist ein Weckruf, aus den alten Mustern der Angst und Isolation herauszufinden, die sich subtil durch alle Ebenen der Gesellschaft ziehen. Dieser Wandel ist global und fordert uns heraus, Klarheit über sich zu gewinnen – eine Rückbesinnung auf unsere persönliche Natur.

Ihre Vision weist auf ein Neuland hin, das getragen ist von einem Vertrauen in sich selber und in die Essenz seiner Fähigkeiten. Die Einladung geht hin zur Leichtigkeit im Leben, mit Flügeln wie aus Sternenstaub in ein noch neues und unbekanntes Land zu gleiten.

Dies beflügelt ein neues Verständnis für ein würdevolles Miteinander.

Das Buch kann direkt bei mir bezogen werden oder über epubli.de mit der ISBN-Nummer: 9783754142134

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Der Seelengarten

Juli 1st, 2021

In meinem Seelengarten hat Vieles nebeneinander Platz. Es ist ein scheinbar ungeordnetes Durcheinander – sagen einige Gartenspezialisten.

Doch er ist genauso, wie ich ihn mir erträumt habe. Eine bunte Vielfalt nebeneinander, in welcher sich niemand bekämpft um den besseren Platz. Die einen Pflanzen kommen nicht dort, wo ich ihnen den Platz angewiesen habe. Sie wissen selber, wo es ihnen besser gefällt.
Einige Mächtige werden im Zaum gehalten – richtig so.

Ihr Anblick nährt mich und es scheint so, als ob auch meine Pflanzen durch meine Aufmerksamkeit genährt werden, als erblühe er auch ein wenig dank meiner Aufmerksamkeit. Die Liebe potenziert sich im Miteinander.

Er ist klein, aber fein. Immer mehr wird er zum Spiegel meines Kosmos. Einige Schnecken tun sich gut an Kohlblättern, aber nur an einem, so als würden sie es bewusst machen, um mir die anderen zu überlassen.

Immer mehr gelange ich mit meinem Gärtchen ins Sein.

Das ist ja einfacher gesagt, als getan. Denn wahres Sein bedingt, dass ich die anderen auch sein lasse. Es erfordert meine ganze Präsenz, denn manchmal muss ich schon klarstellen und Distanz nehmen. Es gibt sie halt dennoch, diese Herausforderungen. Allzugerne möchten diejenigen, die im Kampf sind, mich auch dort haben. Alleine kann man ja nicht gut kämpfen. Es braucht ein Gegenüber.

Da wird es wichtig, einen Schritt zurück zu tun. Manchmal nur einen Inneren.

Im Sein zu bleiben, heisst auch mit der Langeweile klar zu kommen. Es gibt dann da nichts mehr zu meckern. Nichts mehr besser zu wissen. Den Hut der Anerkennung abgelegt. Die Angst, nicht gesehen zu werden auch.

So ein bisschen nichts werden.

Doch eben genau hier, aus dieser Quelle der Stille und des Seins entspringen neue Ideen, neue Impulse. Hieraus begegne ich neuen Menschen, die mein Herz öffnen. Alles geschieht wie von selber.

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