«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Eine neue Ordnung finden

November 9th, 2025

Oft hört man den Rat, man müsse sich mit der Angst verbünden. Das ist an sich richtig – doch es greift zu kurz, wenn wir bedenken, wie tief manche Ängste in uns verwurzelt sind.

Tief sitzende, unbewusste Ängste zeigen sich nicht als klar erkennbare Gedanken, sondern als Zustände in unserem Körper. Sie werden ausgelöst, wenn wir an etwas erinnert oder innerlich „getriggert“ werden. In solchen Momenten erleben wir, dass wir die Reaktion nicht einfach kontrollieren können. Wir können uns der Angst nur annähern – sie spüren, ihr Raum geben, sie nicht wegdrücken wollen.

Doch wenn wir als Kind mit unseren Ängsten allein waren – Angst vor dem Dunkeln, Angst zu verhungern, wenn niemand kam, um uns zu nähren oder zu trösten –, dann hat sich in uns etwas Grundlegendes eingeprägt: Die Welt scheint nicht sicher. Wir fühlen uns in uns selbst nicht sicher. Und aus diesem Gefühl heraus beginnen die Ängste, uns zu dominieren.

Darum ist es so schwer, solche Ängste allein zu transformieren. Unser Nervensystem hat damals gelernt, dass es auf sich gestellt ist. Es braucht heute eine neue Erfahrung, um etwas anderes zu lernen.

Heilsam ist es, wenn wir in unserer Angst einem Menschen begegnen, der wirklich da bleibt – mit ungeteilter Aufmerksamkeit, ohne uns verändern oder beruhigen zu wollen. Eine Person, die in Kontakt bleibt, die nicht weggeht. In solchen Momenten entsteht eine tiefe, körperlich spürbare Erfahrung von Sicherheit.

Dann kann sich im ganzen System, besonders im autonomen Nervensystem, etwas nachhaltig verändern. Diese Momente echter Präsenz und Verbundenheit ermöglichen, dass sich alte Muster von Angst und Isolation in Richtung Regulation, Vertrauen und innere Sicherheit wandeln.

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