«The magic happens
outside of your comfort zone» Barbara Jäggi

Frieden

März 24th, 2021

Müssen wir alle friedlich miteinander sein im Sinne von Friede, Freude und Eierkuchen? Die Harmonie um jeden Preis wahren? Still sein?
In unserem Kraft-Kreis stellen wir unsere aktuellen Lebensfragen und übergeben sie dem heilsamen Feld. Obwohl jede und jeder seine persönlichen Fragen hineinbringt, zeigt sich stets eine gemeinsame Konklusion. Eine Art Kollektiv, dem unsere Fragen zugrunde liegen.
Friede zwischen Männern und Frauen? Oder sind wir immer noch im ewigen Opfer-Täter-Dasein gefangen? Es zeigt sich die Vielschichtigkeit unserer Herausforderungen in unserem aktuellen Leben, das uns herausfordert, neu zu denken und zu handeln. Wo geht es hin? In die Sanftheit oder in den Kampf? Wie gelangen wir wieder in unsere wahre Kraft?

Was sich gezeigt hat aus dem aktuellen Feld war ein mächtiger Sturm, der uns aufgefordert hat, die alten Mechanismen von Kampf, Opfer, Täter, Ohnmacht hinter uns zu lassen. Dahinter wirken unsichtbar alte Ängste, die uns kontrollieren. In vielen Facetten.Die Angst vor dem Kontrollverlust, der uns daran hindert, diejenigen zu sein, die wir wahrhaftig sind. Es ist die Angst, die aus uns spricht:Wir spüren die Kräfte, die tief in uns schlummern. Wir ahnen, dass sie immens sein können und meinen, wenn wir sie zulassen, dass sie zu chaotisch ausbrechen und alles zerstören. Es kann auch die Angst sein, die Kontrolle zu verlieren und verletzbar zu werden, wenn wir meinen, Haltung wahren zu müssen. Oder wir verlieren unsere Kraft, wenn wir es anderen allzu oft recht machen wollen.Die Trommeln ergreifen uns und führen uns in die haltlose Kraft, jeden auf seine Weise. Es ist ein Zerstückelungsprozess wie es die Schamanen kennen, wenn sie ihre Angst überwinden. Alles bricht weg, was sich in Angst an uns festgeklebt hat. Wir übergeben es dem Universum, der Grossen Ordnung, die weiss, was wahrhaft zu uns gehört und was nicht.So fügt sich das wieder neu zusammen, was zu uns gehört.Ein gewaltiger Sturm fegt über uns und bricht hinein in unseren Kreis. Er ist die elementare Kraft, die uns zur Transformation verhilft. Ich sehe glühende Feuer der Transformation. Aus den Tiefen der Erde ertönen kraftvolle Stimmen, die an die Oberfläche dringen. Die Trommeln schwillen an zu einem mächtigen Wirbelsturm. Allmählich wird es still. Danach zeigt sich ein kleiner stiller See, um den wir alle sitzen und darin spiegelt sich der klare Nachthimmel.
Alles kommt zu Klarheit und Ruhe. Im Auge des Orkans ist es ruhig.Die Trommeln kommen in einen völligen Gleichklang, sanft aber klar. Er lässt uns aufstehen und nun in Bewegung zu kommen. Im Gleichschritt gehen wir voran. Vorne weht eine pinkfarbene Friedensfahne, die nun aufrecht flattert. Wir setzen uns in Bewegung und nehmen alle dieselbe Richtung ein. Gemeinsam gehen wir für den Frieden. Und es werden immer mehr, die mitgehen. Wir sind Körper an Körper und werden zusammen wie EIN Körper. Ein Friedenskörper. Männer und Frauen schreiten hier gemeinsam.

Es ist die umfassende Erfahrung, dass Friede nicht einfach nett sein bedeutet, sondern, dass jede und jeder aus seiner Tiefe heraus, aus seinem inneren Feuer, das tief in ihm brennt sich ausdrücken kann. Mal heftig und mal sanft. Wir zeigen uns in unserer Verletzbarkeit wie in unserer Wildheit. Alles ist richtig. Wenn uns dies gelingt, aus uns heraus zu handeln, fallen Anschuldigungen weg und wir können das Anderssein unserer Mitmenschen besser annehmen. Wir sind in unserer Verantwortung für uns selber und wir erkennen unsere Ängste wie unsere Kraft. Das ist Bewusstsein und ein Schritt zur Friedensarbeit.

Weiteres

Ausstieg aus dem Kampfmodus

März 16th, 2021

Nun spüren wir, dass es ans Eingemachte geht. Die Medien berichten über die grossen Verluste von grossen Giganten wie die Fluggesellschaften, von den Bundesbahnen und so weiter. Die Wirtschaft wird herunter gefahren. Und die existenziellen Ängste steigen.
Das alte Paradigma vom wirtschaftlichen Aufstieg, vom Wohlstand, der zu unserem Standard geworden ist, löst sich nun langsam auf.
Ich berichte immer wieder vom Neuland, in welches wir im Vertrauen betreten können. Vor allem das Vertrauen in uns selber und in unsere Ressourcen. Die unsichtbaren spirituellen Kräfte sind hierin immer wieder meine Quellen der Kraft. Doch wenn wir die alten Anker, die uns festgehalten haben, lichten, fordert das Leben uns dazu heraus, es wahrhaftig zu vollziehen.
Wir kommen nicht darum herum, diese alten Strukturen zu sehen und zu spüren. Es betrifft auch das Paradigma vom Kampf. Sich ständig durchkämpfen zu müssen. «Erfolg gelingt nur, indem wir kämpfen müssen.» « Es muss anstrengend sein. « «Alles hat seinen Preis. «Doch wo liegt unser wahrer Wert?
Ist es möglich, dass wir mit unseren wahren Potenzial uns nähren, ja sogar uns ernähren können? Sind wir am richtigen Ort, wo wir uns einsetzen? Oder stimmt unsere innere Ausrichtung nicht? Vielleicht liegt unsere Krone etwas schief. Setzen wir sie auf und richten uns auf.Diese Kräfte sind zur Zeit im kollektiven Feld und fordern uns heraus. Sie sind verbunden mit sehr alten tiefsitzenden Geschichten unserer AhnInnen.
Als Frau bin ich vor allem verbunden mit den beschneidenden Geschichten der Frauen.Hierin begegnen mir Frauen, die ausgestossen wurden, weil sie anders waren als die Moral der Gesellschaft. Oft waren es Frauen, die mit der Natur verbunden waren. Sie kannten die Kräuter und deren Wirkung. Es waren Frauen, die ihr Licht zeigten. Für die Gemeinschaft waren sie jedoch hiermit eine Bedrohung. Starke Frauen wurden gefürchtet. So stiess man sie aus der Gemeinschaft aus. Sie wanderten einsam in den Wäldern herum und lebten von der Hand in den Mund. Das Leben war ein Überlebenskampf.
Dieser Überlebenskampf wirkt immer noch unsichtbar in uns. Frauen müssen sich immer noch mehr einsetzen, um gesehen und anerkannt zu werden. Und oft verdienen sie damit noch weniger Geld als die Männer, welche die gleiche Arbeit tun.Diese Geschichten finden in meine Praxis, wo ich Menschen darin begleite, ihre aktuellen Ängste und Verletzungen zu klären. Es ist an der Zeit, diese Wirkkräfte zu verabschieden, wenn wir mit leichterem Gepäck voran kommen wollen. Die kosmischen Tore hierfür sind geöffnet. Wir dürfen loslassen.
Hierin kann ich dich mit meiner schamanischen Arbeit unterstützen. Das Paradigma von 3 G geht auf 5 G. Hiermit meine ich das 3 Dimensionale, in welchem wir im Alltag eingebunden sind, um die 5. Dimension einzubeziehen. Denn jenseits von Zeit und Raum liegen die Quellen der Kraft.
So bildet Corona für uns eine Chance zu unserer Krone. Bild: die Heilige Corona – Hüterin der Seuchen

Weiteres

Die Walfischfrau

März 10th, 2021

„Die Tiefe meiner Seele ist ein wortloser Gesang“
Khalil Gibran


Aus der Stille heraus lasse ich meinen Traumkörper sprechen. Ich folge den feinsten Impulsen und lasse sie sich langsam entfalten, wie ein Same der zu keimen beginnt.
Wie in einem Buto-Tanz folge ich diesen Bewegungen, die mich aus meiner stillen Tiefe erreichen und sich an die Oberfläche wölben.
Ich tanze in einem Ozean unendlich weit und folge den Strömen der Meere. Dann dringen Laute aus mir heraus, die anschwellen zu einem Gesang der Wale. Ich horche in den Ozean und spüre, mein Walfischruf wird gehört. Irgendwo. Doch ich spüre eine Resonanz darin.
Ich höre im Unsichtbaren ihre Rufe und fühle mich mit ihnen sehr verbunden.

Ich bin Walfischfrau und bewege mich durch die Ozeane der Welt. Ich kenne alle Strömungen und Ströme. Ich weiss nicht-wissend wo die nächste Reise hingeht.
So wie es die Wale schon immer wussten. Die Walfischfrau haftet nicht am Bestehenden.
Sie weiss, schon immer zog sie einst mit ihren Ahninnen weiter.
Ich folge intuitiv dem Strom, der mich zu meiner Nahrung führt. Da gibt es immer etwas zu essen. Ich muss nicht suchen, ich muss nur folgen.
Ich fühle mich verbunden mit der Weisheit dieser archaischen Tiere.

Und so bewege ich mich als Walfischfrau durch die unsichtbaren Meere und folge dem unsichtbaren Strom, der mich weiter trägt. Da gibt es immer Nahrung, ob nun Seelische oder Materielle.

Auch dies ist Neuland, aber so alt wie die Spuren der Wale.

Foto von Verena Wild/Instagram

Weiteres

Schosskraft der Frauen

März 2nd, 2021

Gestern Nacht am Fluss mit einem FrauenfeuerDie fast volle Mondin hat uns den Weg beleuchtet. Die Bäume schimmerten silbern und majestätisch, jeder in seiner Gestalt. Der Fluss murmelte sanft. Da und dort Entengeflüster.Wir entfachten ein Feuer. Stille Gespräche ins Dunkel hinein, die die Natur aufnahm.Die letzten Tage erfüllten mich mit einer eigenartigen Leere, eine Art neutrale Gefühle zu allem. Vieles wollte zur Ruhe kommen in mir. Über das letzte vergangene Jahr habe ich mich intensiv mit den Schatten dieses kollektiven Prozesses beschäftigt. Die Ängste in mir, aber auch der Menschen um mich herum. Sie führten mich selbst zu den grossen Mächtigen der Welt, die die Welt dominieren. Auch hierin erkannte ich die Angst: die Angst davor, die Macht zu verlieren. Wir befinden uns wahrlich in einem grossen Umwälzungsprozess.Vieles ist aufgebrochen und bricht noch immer auf. Ich sehe es als ein gewaltiges Herunterbrechen unserer alten gestrickten Muster um Sicherheit, das Ringen um Liebe und Anerkennung. Wie ein alter Leim, der uns zusammenzuhalten scheint. Doch auch dieser löste sich aus mir heraus. Nicht ganz freiwillig. Doch wenn der Körper mir Signale setzt, dann gebe ich mich dem Prozess hin. Im Tiefsten hat es mich in meiner Heimatlosigkeit berührt.Aus uralten Geschichten der Flucht, dem Verlust des Bodens, der Rechtlosigkeit, der Schutzlosigkeit.Aber auch im Wissen, dass ich hiermit nicht alleine bin. Scheinbar unsichtbar wirken diese Schichten in unserer Menschheitsgeschichte.Aus all diesen Schichten, die ich in mir durchleuchtet und durchforscht habe ist ein Buch entstanden, das bald einmal in die Welt hinaus will. Die archetypischen Wirkkräfte haben mich berührt und erfüllt mit den unendlichen Quellen der Kraft, mich dem Neuen, das sich langsam abzeichnet hinzugeben. Ohne Angst. Und so bin ich in die Wege des Vertrauens gewandert.Nun kehrt diese Stille in mir ein. Die Gedanken sind leer. Das Herz ist erfüllt und weitet sich aus. Die Trommeln spielten einen sanften Tanz am Feuer gestern Nacht.Und aus dieser Stille heraus erwachte mein Körper neu. Ein Erwachen drang aus den Tiefen meines Schosses und entfaltete sich wie eine Blume. Ich spürte wie meine Ahninnen in mir sind und wirken in ihrer ganzen Kraft, die sie weiter getragen hatten bis zu mir. Ich hörte die Stimme meiner Grossmutter in mir:» wir Frauen haben schon immer die Kraft weitergetragen. Selbst in den schwierigsten Zeiten.» Meine Grossmutter zog einst vor hundert Jahren nach dem ersten Weltkrieg hinaus aus Ungarn in die Schweiz. Allein als Frau verliess sie ihre Heimat und ihre Wurzeln.Aus dem Hunger heraus in ein neues Leben getrieben.Hinter ihr erahne ich alle anderen Ahninnen in meiner Frauenlinie. Sie geht zurück zum Ursprung, bis hin zu Lilith. Die ungezähmte, ungebrochene wilde Frau. Die Urahnin aller Frauen. Darin sehe ich Frauen in ihrem Licht leuchten, andere die untendurch mussten.Sie alle auch in mir. Ja, nun ist die Zeit, wo Lilith wieder in meine Mitte kommt. Und nicht nur in mir, auch im Kollektiv aller Frauen. Ich beginne mit der Trommel zu tanzen. Ein sanftes Hin-und Herwiegen in meinem Becken. Diese sanfte aber tiefe Bewegung erscheint mir wie ein Ruf auch an uns Frauen auf der ganzen Welt. Es kommt Bewegung in das gesamte Kollektiv der Frauen.Ich fühle mich in dieser Bewegung verbunden mit den Frauen der Welt, so als wären wir EIN Körper und EINE Seele.Wir Frauen erheben uns aus den alten beschneidenden Schichten der Geschichte. Und sind aufrecht und leuchten in unserem Licht. Es ist eine langsame aber stetige Aufrichtung.Dazu braucht es keine lauten Rufe und keine kämpferischen Worte mehr. Es wirkt in uns Frauen und sucht sich seinen Weg still und kraftvoll. Oft meinen wir, wir werden nicht gesehen, wir werden nicht gehört. Doch wenn wir ganz bei uns sind und zu leuchten beginnen, kann man es spüren. Wer es spüren will.Und dann ergiesst sich die Schosskraft der Frauen der Welt in einen riesigen kosmischen Kessel und schimmert golden. Der Kessel der weiblichen Weisheit.Vieles ist bereit aus den kosmischen Spinnfäden der Spinnenfrau und webt sich in unser Leben hinein. Wir müssen nur mit unserer Hingabe und unserem Vertrauen darauf die Fäden aufgreifen und halten. Auf diese Weise webt sich das neue Muster zu uns, das sich langsam abzeichnet, derweil die alten Brocken der einst errichteten Mauern zu Boden fallen.Das Feuer am Fluss will neu entfacht werden aus der vollen Glut. Das Holz ist etwas feucht geworden vom Nachttau. Es bedarf meiner Aufmerksamkeit und blase in die kleinen Feuerfunken und in die Glut, die in der Mitte glüht. So erscheint es auch für mich und die Frauen. Wir müssen unser Feuer nähren, es bedingt unserer Aufmerksamkeit.

Weiteres

Traumteppich

Februar 12th, 2021

Wohin? Immer wieder: wohin?Manchmal scheinen die Dinge klar zu sein und sicher. Dann plötzlich werden Projekte wieder in den Sand gesteckt. Oder auf unabsehbare Zeit verschoben. So vieles ist im Moment diesem Vorangehen und wieder Angehaltenwerden unterworfen. Und mancher verliert dabei seinen Sinn. Die Würze des Lebendigen fehlt mehr und mehr. Der Mut kann einem abhanden kommen und das Vertrauen in eine Zukunft. Weltenschmerz taucht bei anderen auf bis zum totalen Pessimismus.Diese Krise fordert viel von uns und lässt dabei nicht locker, uns immer wieder in unsere Mitte zu rufen. Es braucht einen langen Atem und Geduld.Wo ist der neue Boden? Noch scheint er nicht da zu sein. Doch wie ich mich hineinträume in das unsichtbare Feld, höre ich Klänge als würden die Sterne singen. Vor mir erkenne ich ein Muster, das von traditionellen nordamerikanischen indigenen Kulturen stammt. Die weissen, korallenroten und türkisfarbenen Muster, einst geträumt vom Universum und manifestiert in den Händen der Frauen.Sie rufen mich, mich hier tiefer hineinzuträumen.Der Sternengesang schwillt an und berührt mich. Ich kann die Spinnenfrau darin singen hören, die aus dem grossen kosmischen Geheimnis heraus ihre Spinnenfäden singend spinnt.Vor mir halte ich farbige Traumfäden in den Händen und meine, ich müsse nun ein Muster daraus weben. Doch die Spinnenfrau hält mich an und sagt mir, nichts zu tun. Dann erkenne ich, dass sich das Muster in diesen türkisen, weissen und korallenroten Fäden von alleine zu mir hin webt. Ein einfaches aber schönes Geflecht entsteht. Und es scheint, als würde es mich aus der Zukunft erreichen, in meine Gegenwart hineinwebend.Langsam entsteht ein Teppich, der sich über diese unsichtbare Brücke webt – hin zu einem neuen Boden. Noch ist der Boden nicht fest. Subtil schwingt er über dem Bodenlosen. Doch der Boden wird vor mir sichtbar. Ich lasse es geschehen und setze Fuss vor Fuss über den Traumteppich.«Ich setzte den Fuss in die Luft, und sie trug.» schrieb einst Hilde Domin. Und so fühlt es sich nun an in unsicheren Zeiten.Dann erst zeigt sich mir das Ganze des Musters. Ich bin mit meinem Traumgewebe nicht alleine. Ich bin Teil von einem grösseren Gewebe, das in einen grossen Kreis in die Mitte mündet. Hier in der leuchtenden Mitte treffen sich Menschen, die mit mir träumen. Sie kommen aus allen Richtungen, jeder aus seinem eigenen Muster zur Mitte hin. Es gibt im Moment nichts anderes zu tun als weiter zu träumen, denn im Unsichtbaren wird bereits das Neue gewoben.Auch die alten Ahninnen mit ihrem alten Wissen sind im Kreis anwesend. Einem Wissen jenseits von Zeit und Raum; Vergangenheit und Zukunft zugleich. Und es geht nicht darum, die Welt zu retten, oder sie besser zu machen als sie ist. Es geht um unseren Traum, den wir weben. Es ist ein altes Muster der Kraft, der Demut, der inneren Freiheit und der Freude, das uns verbindet. Es geht nicht um die anderen, die es nicht wissen oder verstehen, was wir verstehen. Es wird sich neu finden. Und wir werden die Menschen treffen oder mit ihnen weitergehen, die an unserem Traum mitspinnen. Im Unsichtbaren sind wir verbunden. Auch ich bin Mitträumerin an diesem grossen Gewebe, das die Spinnenfrau singt und spinnt.

Weiteres

Eurynome

Februar 6th, 2021





Als Eurynome erwachte und sich erhob aus wirbelndem und kochenden Chaos, fand sie nur im Tanz Ausdruck für die reine Freude. Eine wilde Heiterkeit und eine Explosion von Energie, die sie fühlte. Es heisst, sie entsprang nackt aus dem Urchaos und fand nichts worauf sie ihre Füsse setzen konnte. Und so trennte sie den Himmel von den Wassern und tanzte ihre überschwängliche Fülle, das Schweben auf dem Meer hingerissener Begeisterung – verloren und getragen von der Intensität der Ekstase.
Eurynome ist die Göttin aller sinnlichen Vergnügen. Sie ist Glückseligkeit, die dein ganzes Wesen erfasst. Mit geballter Kraft ruht sie mitten im Meer des Kollektivs, das zurzeit in Angst ist. Wenn die Menschen mit all ihren Maskierungen der Angst verdeckt umherwandeln, ruht sie mitten darin in leuchtender Kraft der Freude. Dann beginnt sie den Tanz der Ekstase zu tanzen. Sie tanzt ihn für die Menschen, damit sie sich wieder an die Freude und die Glückseligkeit erinnern. Eurynome bricht aus dem Meer des alten Kollektivs auf, mit schäumendem Getöse durch die Oberfläche hindurch. Dann tanzt sie auf den Wellen der Ekstase.
Und wenn du dich mit ihr verbündest, durchbricht sie mit einer ungeheuren Lust dein bekanntes Land, das dich jenseits deiner fassbaren Gefühle befindet. Es pure Freude, die deinen Traumkörper weitet und die alten Grenzen sprengt. Immer dann, wenn dir dein Hautkleid zu eng wird und du das Gefühl hast, aus der Haut fahren zu müssen, will sich etwas in dir einen grösseren Raum schaffen.
Wenn deine Gedanken zu klein werden, verbindet dich Eurynome mit dem leuchtenden Meer des Kosmos.
Deine Zellen tanzen mit.
Du bist Urlust aus deinem tiefsten Sein und gleichzeitig transzendente Kraft, die aus dem Kosmos entspringt.
 
Die Ekstase ist eine der kraftvollsten Erfahrungen, die in vielen schamanischen Kulturen zelebriert werden, um über dich hinauszuwachsen. Um das Alltags-Ich zu übersteigen und die Limitierungen hinter sich zu lassen. Die Ekstase entspringt direkt aus dem Chaos und der Urschöpferkraft.
Das immense Potenzial das darin verborgen liegt, hat unsere christliche Kultur über die Jahrhunderte beschnitten. Alles was unter der Gürtellinie lag, wurde in moralische Gesetze verpackt, um die Lust und auch die sexuelle Lust zu kontrollieren. Für die Frauen ein Jahrhunderte langes Tabu, sich der eigenen sexuellen Lust hinzuwenden. Sie diente der Fortpflanzung.
Der Karneval oder die Fasnacht wurde so als Ventil unserer Lust benutzt.
In der Kathedrale von Lausanne gibt es ein grosses Rosettenfenster, das den Jahreskreislauf darstellt in farbigem Glas eingelegt. Im Februar, am Ende des Winters und der natürlichen Entbehrung der Fülle, ist ein Mann abgebildet, der seinen Kopf unter dem Arm trägt. Es ist die Narrenzeit damit gemeint. Der Kopf wird abgelegt und alles andere darf sprechen.
Viel Alkohol floss und fliesst in diesem Zeitfenster, damit die Dämme der Kontrolle brechen, die uns sonst im Alltag oder in harten Zeiten dominieren. In der Fasnacht werden die Regeln bewusst gebrochen. Selbst die Regeln der sonstigen sexuellen Lust. In dieser Zeit wurden unter anderem oft Kinder gezeugt, die nicht dem eigenen Nest entsprangen.
Diese Tradition löst sich zwar immer mehr auf, weil wir nach und nach die alten Traditionen hinter uns gelassen haben, auf der Suche nach dem Aufbrechen starrer Strukturen, die ihren Anfang in den 60-er Jahre gefunden hat. Wir haben nach und nach eine Kultur von Vergnügungen kreiert, die jederzeit die Lust befriedigen will. In schäumenden Parties suchen wir die Entgrenzung.
Doch darunter liegt immer noch eine unbefriedigte tiefere Sehnsucht brach.
Wir suchen nach weiteren Ersatzmitteln, weil wir uns nach diesem Zustand der Entgrenzung sehnen.
Doch mit dem Tanz der Eurynome brauchen wir keine Zusatzstoffe, die uns in diese erweiterte Erfahrung bringen. In einen unendlichen Flow, wo dieser Moment der totalen Freude zur Ewigkeit heranschwillt und dich erfahren lässt, dass diese Schwingung, die sich in dir ausweitet in einen Zustand deiner Essenz führt. Aus dieser Essenz heraus hast du unendlich viele Möglichkeiten.
Gerade in diesen beschränkenden Zeiten der vielen Massnahmen, die die Menschen zu sich selber zurückwerfen, können wir wieder zu unserem ursprünglichen Sinn der Lust zurückfinden. Den Tanz der Eurynome kannst du zu Hause bei dir tanzen oder in der Natur. Du brauchst dafür keine Zuschauer. Auch wenn es schön ist, in der Gemeinschaft zu tanzen.
Die Natur sieht dir zu und nimmt die Schwingung deines Tanzes in sich auf.
Lasst uns aus der Winterstarre erwachen.
Aho!
Weiteres

Gaia

Februar 3rd, 2021

Es fegen uns heftige Winde um die Ohren und wirbeln unsere Gedanken ganz schön durcheinander.Vielleicht weißt du nicht mehr, wo dir der Kopf steht. «Der Weg führt zu deinem reinen Herzen und deinem klaren Geist.» flüstert mir Heyoka ins Ohr.

Sie nimmt die Rasseln in die Hand und beginnt zu tanzen.
Sie weiss, Heyoka ist nie dort wo man sie erwartet. Sie tanzt sich immer wieder in neue Formen der wirkenden Gestaltungskräfte. Sie tanzt immer dort, um wieder das Gleichgewicht herzustellen. Sie tanzt nicht nur für sich, sondern auch für die Anderen.Sie bringt das Unerwartete ins Feld und ist nie verhaftet. Und so wandert sie durch die möglichen Wirkkräfte und verwandelt sich stets. Sie kann Königin sein, ebenso wie Dienerin.
Sie wird zur Kriegerin und Heilerin, wissend dass alle Gestalten im Rad der Medizin ihren Platz haben. Einmal ist es das Kind in ihr, das nach Aufmerksamkeit sucht, dann wieder die Mutter.
Sie flüstert mir ins Ohr:» Erst wenn du alles sein kannst, bist du wahrlich Königin.»

Heute führt sie mich in die Natur hinein. Und lässt mich am Fusse des Stammes einer Eiche Platz nehmen. Die Kraft der Eiche beginnt mich zu umhüllen. Und ich nehme ihre Kraft in mich auf. Ich sitze still da und werde Baum.
Gleichzeitig spüre ich, ich bin Mutter Erde.
Urmutter.
Gaia.
Ich spüre wie ihre Wurzeln tief und fest mit Erdreich verbunden sind. Die Präsenz dieser Kraft bringt meinen Körper zum Glühen.Gaia zwingt mich still zu halten. Nichts zu tun. Eine feurige Energie dringt nach unten zu meinem Becken hin.
Zu meinem Schoss.
Ich bin nur da und nehme staunend diese gehaltene Feuerenergie in mir wahr, die einzig den Ruf verspürt, zum Becken hin zu glühen. Mein Schoss ist zugleich der Schoss der Mutter Erde. Sie ist es, die empfängt und entgegen nimmt und das Lebendige, das aus ihr kommt entlässt. Sie lässt geschehen. Sie handelt nicht und wertet nicht. Den kosmischen Samen, den sie empfängt, lässt sie in ihrem Schoss gedeihen. Und wenn es Zeit ist, entlässt sie das neue Leben. Durch dieses stille Gewahrsein und Geschehenlassen entspringt neues Leben selbst rund um sie herum.
Kleine Keime spriessen aus dem Boden und beginnen zu wachsen. Das eben neu entsprungene Licht heisst sie dem Himmel entgegen zu wachsen. Den Fluss des Lebens gewährend.
Wir wissen nicht, was richtig ist oder falsch. Wir kennen die absolute Wahrheit nicht. Doch wir können immer wieder die richtige Position im Rad des Lebens einnehmen, um unserer Wahrheit nahe zu kommen. Und wir können uns mit den Kräften der Natur, die auch in uns wirken immer wieder wachrufen. Manchmal sind sie wahrhaft heftig. Doch auch dies will seinen Ausdruck finden, wenn wir uns gestaltend als Wesen erleben. Wir können dies immer wieder neu erfahren, um alle Facetten in uns kennenzulernen. Und manchmal sanft oder eben ganz still gewährend wie Gaia.
Und wir können uns immer wieder mit der kosmischen Ordnung verbinden, um unsere innere Ordnung wieder zu finden.Aus diesem kosmischen Naturtanz heraus finden wir neue Ausrichtungen für all das, was uns auf diesem Planeten – vor allem uns Menschen – zurzeit auferlegt wird. In der Beschneidung öffnen sich plötzlich neue Tore, die uns weisen. Oft nicht wissend, wohin die Reise uns führt. Doch wir sind es, die unseren Platz immer wieder einnehmend, mal still, mal tanzend, mal wild und dann wieder sanft. Und du kannst darin erkennen, wie du mitwebst an diesem neuen Traum und ihn hineinträumst in die Welt. Unterschätze die Wirkung nicht.
“So go and dream your dream!” sagt Heyoka.

Weiteres

Aus der Nacht des Tempelschlafs

Dezember 29th, 2020

In einem kleinen Kreis haben wir zusammengefunden, um hinabzusteigen in den Tempel der Orakelweisheit – der Pythia. Es ist Inkubationszeit.
Es tut gut, sich in diesen Rauhnächten Zeit zu nehmen und Raum zu schaffen für die zeitlose Gegenwärtigkeit.  Zu träumen.
Diese Zeit fordert uns, ganz in unsere Urgründe hinabzusteigen mit dem Licht, das wir in die Dunkelheit tragen. Die Umwälzung geht bis auf unseren Grund. Aus meinem Becken sehe und spüre ich glühende Steinbrocken, die sich lösen. Mein Becken wiegt in kreisenden Bewegungen. Diese Bewegung lässt die Steine erglühen und aus der ehemals erbauten Mauer herauslösen. Es geht ums Entmaterialisieren alter errichteter Mauern auch im Kollektiv.
Wenn das Becken – der Kessel unserer Weisheit  – dann frei schwingt, wird es zum flüssigen Gold. Die Cheridwen hilft mitzurühren und schwingt ihre Kelle kräftig. Sie weiss, zuerst müssen wir zurück zum Chaos.

Es ist auch das Herz, das in seiner reinen Kraft schwingen will. Hell leuchtend und sich ausdehnend. Damit wir mit einem reinen Herzen und einem klaren Geist in die neue Zeit hineinschreiten können. Das Zünftige liegt im Ungewissen, doch wenn wir im Vertrauen in der Gegenwärtigkeit bleiben, legt sich die leuchtende Spur von alleine in die Zukunft hinein.
In kleinen und achtsamen Schritten.

Und wenn unser Geist und unser Herz in der gleichen Frequenz schwingen, fliegen die Vögel auf und fliegen davon dem Himmel entgegen.

Dann sind wir der Weg, dann sind wir unsere Wahrheit, dann sind wir Licht. Das sind Worte, die damals Jesus gesprochen hat bei seinem letzten Abendmahl. Doch in dieser Tempelnacht haben sie zu mir gefunden. Es ist zeitlose Weisheit.

Noch bleibe ich in diesem schlummernd träumenden Zustand im Wissen, dass diese Räume so kostbar sind und dass hier etwas am Entstehen ist, was noch seine Zeit braucht. Das ist die Inkubation – das Ausbrüten.

Weiteres

Wir halten das Licht

Dezember 26th, 2020

Halten wir das Licht in der Dunkelheit. Folgen wir ihrer Spur, erkennen wir die endlose Schlaufe des Werdens und Vergehens.

Weiteres

Der Zustand von Glück

Dezember 18th, 2020

Glück ist ein Zustand. Wenn es dir gelingt, den Moment auszudehnen ins Zeitlose, dann trennen sich die Meere. Alles steht still und du kannst das Meer durchschreiten. Wie Moses, der sein Volk durch das Rote Meer führte. Ein Fliegenpilz leuchtet satt mittendrin. Er ist das Tor zum leuchtenden Glück. Zu deinem Zustand von Glückseligkeit.

Der Glückspilz ist immer zwischen dir und den Menschen um dich und erinnert dich leuchtend, welches der Schlüssel ist, sich nicht zu verstricken. Er schafft immer einen heiligen Raum zwischen dir und den Menschen, der den Einzelnen aber auch den gemeinsamen Raum erhellt. Das ist der sanfte Tanz.

Weiteres